Im Restaurant: Nicht verstehen heißt nicht bestellen
Manchmal verstehe ich Menschen nicht, die glauben, nur weil etwas besonders toll klingt, ließe es sich auch besonders toll verkaufen. Heute hatte ich wieder so ein besonderes Erlebnis im Restaurant gleich bei uns um die Ecke. Und wenn ich sage „Restaurant„, dann reden wir hier nicht von 5-Sterne-Küche, sondern von gut bürgerlich, vielleicht fast schon rustikal. Üblicherweise bestellt man hier Salat mit Putenbrust, Burger mit Kartoffelecken oder ähnliches. Ich gehe gerne dort hin, weil es preiswert, lecker und irgendwie persönlich ist. Außerdem gibt es eine täglich wechselnde Tageskarte. Heute gab es dort ein „Tomatensugo“ – und vielleicht oute ich mich als kulinarischer Bauerntölpel, aber von einem „Sugo“ habe ich noch nie etwas gehört.
Klar, wenn ich im „El Bulli“ ein Gericht bei Ferran Adrià bestelle, dann will ich ja gerade nicht wissen, was ich bestelle und mich auf ein Feuerwerk meiner Geschmacksknospen freuen. Dann bestelle ich das Gericht mit dem verwegensten Namen und hoffe insgeheim, dass es sich bitte nicht um Känguru -Hoden handelt. Aber mittags zwischen 13 – und 14 Uhr, an einem wunderschönen September-Tag in unserem Provinz-Nest, da mach ich lieber keine Experimente. Ich hab dann lieber Schnitzel bestellt, wie übrigens nicht nur mein Tischnachbar, sondern gleich der ganze Nachbartisch auch….“Tomatensugo“ – so weit kommt es noch.
Hallo,
„Sugo“ ist Italienisch und bedeutet soviel wie „Soße“. Es handelte sich schlichtweg um Tomatensoße. Ob man dies nun auf Italienisch verkaufen muss, ist in der Tat fraglich, als dass der Begriff in Deutschland eher unbekannt sein müsste. Naja, selbst das deutsche Wort „Soße“ ist ja dem Französischen Wort „sauce“ entliehen.
Guten Appetit also, oder lieber doch Bon Appetito 😉